Das Ehelied
Ist der Bauer voll und blau wird erzürnt die Ehefrau. "Muss das sein, Du fauler Hund!",. tönt es laut aus ihrem Mund Darauf sagt der Bauer lallend vor ihr auf die Knie fallend: "Das war jetzt das letzte Mal, dass ich voll hab´ den Kanal."
Sie hilft ihm auf, nun wieder nett, und schleppt ihn in ihr Ehebett. Dort wird sogleich er wieder munter. Bald schon geht es rauf und runter und mit einem lauten Schrei bricht das Ehebett entzwei.
Am nächsten Tag das alte Spiel: wieder trinkt der Bauer viel. Da wird es der Frau zu bunt, wütend schreit sie: "Krummer Hund! Was soll werden aus dem Vieh, wenn Du nüchtern bist gar nie? Bist Du denn nicht ganz bei Trost", ruft sie ganz und gar erbost. "Raff´ Dich auf und geh jetzt melken bevor den Küh´n die Euter welken!"
"Ach, was willst Du denn von mir?", sagt er nur verstört zu ihr. "Ich hab´ einfach nur die Schnauze voll von diesem Rumgebauze. Dieses Leben hier als Bauer raubt mir den Verstand auf Dauer. Ich will leben, lieben, lachen, all die Sachen wieder machen, die uns früher machten Freude als ich kam in dies Gebäude. Denn in diesem Bauernhaus treibt`s mir alle Freude aus.
"Dann lass uns doch Urlaub machen", sagt die Frau mit einem Lachen. Sogleich wird’s ihm ganz warm um’s Herz und Liebeslust verdrängt den Schmerz. Eilig gehen sie auf´s Zimmer, streiten tun sie seitdem nimmer.
Wenn der Alltag voller Tücke entgegensteht dem Liebesglücke, dann hilft nur der Mut zu Neuem, und sich aufs Leben wieder freuen.
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