Hot

['hot]

Hut

 

Den Hut (d'n Hot) gibt es in der Eifel in zwei Varianten: als Arbeitshut und als Ausgeh- bzw. Ausfahr- oder Sonntagshut.

Während der Arbeitshut in enger Beziehung  mit der Schaffbox täglich Neues erlebt, muss der Ausfahrhut warten, bis er Bauer von seinem Bulldog auf seinen Benz umsteigt und vom einfahren (afoaren = ernten = schaffen) zum ausfahren (ousfoaren) übergeht.

Der Arbeitshut schützt den Bauern - ähnlich wie die Schaffbox - vor Immissionen aus seiner Umwelt. Und er bemüht sich - meist ebenso unvollkommen wie die Schaffbox - die Umwelt vor den Emissionen des Bauern zu schützen.

Der Arbeitshut bewahrt den Bauern vor Sonne, Wind und Regen und schützt ihn vor dem Ausschlagen der Kuhschwänze beim Melken und der Gefahr, dass seine Haare dabei deren Form und Farbe annehmen.

Der Bauer dankt dem Arbeitshut, indem er ihn weitgehend in Ruhe lässt und ihn nur gelegentlich - jedoch immer beim Essen - absetzt oder beim Nachdenken ein wenig lüftet, dreht oder hin- und herschiebt.

Der Arbeitshut ist als Cordhut am weitesten verbreitet. Der Cordstoff gewährleistet, dass er - auch wenn er außen hart wird - innen immer schön weich bleibt. Von der modernen Variante, der amerikanischen Schirmmütze (Kaap) hält der Bauer nicht viel. Die Kaap bringt ihn beim Melken nämlich nicht weiter. Der Schirm nach vorne stört die Kuh und der Schirm nach hinten verhindert zwar Stroh im Hemdkragen, jedoch nicht, dass der Kuhschwanz schon mal ins Auge gehen kann.

Der Sonntagshut darf zwar Benz fahren, muss aber doch viel aushalten. Er wird oft von anderen Autofahrern beschimpft, weil er sich so langsam durch die Gegend bewegt. Das stört ihn aber nicht weiter, da er weiß, dass er auf einem dicken und unerschütterlichen Fundament ruht.